Teamentwicklung - Forming, Storming, Norming & Performing

© 30.9.2024 Dipl.-Psych. Ralph Köbler

Bruce W. Tuckman (1965) modellierte den gruppendynamischen Weg von der Gruppe zum Team mit folgenden Phasen: Forming, Storming, Norming, Performing und Adjourning. Mit dem Wissen um das Graves-Modell können wir klare Zusammenhänge sehen, wie die einzelnen Phasen einer Graves-Ebene entsprechen. Die von Clare W. Graves beschriebene Entwicklungsdynamik ist universell in dem Sinne, dass sie auf unterschiedliche Systemebenen anwendbar ist: intrapsychisch, in Familiensystemen/Kleingruppen, wo die Rangdynamik nach Raoul Schindler (1973) zur Anwendung kommt, in größeren Teams, für die Organisationskultur und auf größere Kulturräume. Auf der Teamebene gilt das Tuckman-Modell, das sehr praktisch anwendbar ist, z. B. in der Führung von Teams:

  • Forming – Graves2: Zuerst sind alle sehr vorsichtig. Man lernt sich gegenseitig kennen und ist förmlich und höflich. Hier steht der Graves2-Wert Sicherheit, Zugehörigkeit und Kontaktfindung im Vordergrund.
  • Storming – Graves3: Nach einiger Zeit wird die Dynamik feuriger. Die Gruppenmitglieder möchten sich und ihre Ideen einbringen. Es geht darum, bestimmte Einfluss-Positionen zu erobern und die Richtung mit zu bestimmen. Konflikte zeigen sich, wenn zwei Gruppenmitglieder aneinandergeraten und unterschiedlicher Meinung sind. Die Graves3-Themen von Status in der Gruppe, Macht, Einfluss, Führungsrollen und Durchsetzung bestimmen diese Phase der Teamentwicklung.
  • Norming – Graves4: Die Gruppe entwickelt Spielregeln und etabliert bestimmte Arbeitsprozess-Normen. Allgemein akzeptierte Regeln helfen, den Fokus wieder auf die Arbeit zu richten. Die Graves4-Themen von Regeln, Ordnung, Strukturen und Normen legen hier die Grundlage für das Performing.
  • Performing – Graves5+6: Auf der Ordnungsbasis kann jetzt das Team seine Synergien nutzen und sich in die Performing-Phase hineinarbeiten. Jetzt weiß jedes Teammitglied, wo die Stärken der anderen Teammitglieder liegen. Gegenseitige Kooperation und Unterstützung führen dazu, dass das Team erfolgreich als eine Einheit agiert und sich dabei an dem gemeinsamen Projektziel orientiert.
  • Transforming – Graves6: Nach Abschluss des Projekts bleiben die menschlichen Beziehungen erhalten.

Tuckman, B. W. (1965). Developmental sequence in small groups. Psychological Bulletin, 63, 384-399
Schindler, R (1973). Das Verhältnis von Soziometrie und Rangordnungsdynamik

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